Irgendwas ist anders
Die letzten Jahre liefen immer in einem bestimmten Rythmus ab. Der Winter war zäh, anstrengend und deprimierend, im Frühling gings mir super und ich war total aktiv. machte Pläne und fing tausend Dinge und Projekte an, im Sommer versandete das Meiste davon wieder weil jedes mal überraschend viel Kram auf der Arbeit zu tun war und zum Winter hin ging die Luft dann raus und es kam der nächste anstrengende, zähe und deprimierende Januar.
Dieser Kreislauf ging so die letzten vier, fünf Jahre. Allerdings war in 2012 das Ganze irgendwie verschoben: Der Winter war tatsächlich noch nervig, aber im Frühling schon ging es diesmal bei weitem weniger aufregend zu. Klar, wie immer habe ich einiges gestartet so wie jedes Jahr. Aber davon hat das meiste diesmal direkt im Ansatz schon nicht hingehauen. Das war neu, aber an sich gar nicht so schlimm, denn dadurch hab ich über das weitere Jahr mehr Zeit für Privates gehabt, konnte mehr mit den Kindern machen, habe auch endlich wieder mehr - oder überhaupt - gelesen und habe auch endlich wieder mal Zeit zum Computerspielen gehabt.
Der Sommer zog sich aber echt hin. Ich hatte auf Grund dessen, dass irgendwie nichts zum Starten kam nicht viel zu tun, der Urlaub war einen guten Tick zu langweilig und irgendwie fühlte er sich schon an wie die Herbste der letzten Jahre, was mich doch etwas beunruhigte.
Der Herbst dann war jobtechnisch plötzlich eine Achterbahn... Ich schreibe hier ja nichts über meine Arbeit, aber soviel kann ich sagen: Ich hatte ab September sehr plötzlich sehr viel zu tun, musste viel reisen, hatte als Unitleiter viel Verantwortung zu übernehmen und wollte unbedingt auch meinem Selbstanspruch gerecht werden. Das hat auch alles gut bis einigermaßen okay hingehauen, aber es war definitiv keine Zeit zum Ausruhen und dadurch war sehr plötzlich Dezember. Der gewohnte Herbst, in dem die Luft langsam rausgeht, war also plötzlich so turbulent wie sonst der Frühling. Und er war im Nu vorbei. So war ich zwar wie üblich zu den Weihnachtsferien total ko, aber diesmal aus ganz anderen Gründen als sonst und die letzten 2 Wochen, in denen ich mich auch anders als sonst überraschend klar von der Arbeit ausklinken und mich komplett auf mich und alle meine Lieben fokussieren konnte, waren auch nicht der typische zähe Winter sondern erfüllt von Intensität, Nähe, Wärme, guten Gesprächen und erholsamen Momenten.
Der Jahresbeginn jedenfalls fühlt sich nun sehr anders an. Sehr ungewohnt. Komplett verändert. Und das ist schön, weil das hoffentlich bedeutet, dass auch weiterhin die Dinge mal etwas anders laufen. So entspannt bin ich jedenfalls schon lange nicht mehr in ein neues Jahr gestartet. Das könnte echt gut werden.
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