2015 dann...
Ich erinnere mich in den letzten drei, vier Jahren vor allem daran, sehr oft müde gewesen zu sein. Müde im Sinne von "Alles was erledigt werden muss, geschafft - alles was ich aufschieben kann, aufgeschoben." Und den inneren Akku dabei wieder bis 10% verbraucht, so dass abends nicht viel mehr drin ist als im Internet rumzuklicken oder TV-Serien zu schauen.
Irgendwas muss sich daran ändern. Dringend. Unter den aufgeschobenen Dingen sind (neben denen, die ich einfach nicht mehr schaffe wie Steuern und die Bude mal richtig aufzuräumen) vor allem die, die ich für mich selbst gerne machen würde. Eigentlich nicht so schwierige Dinge wie ein Familientreffen zu organisieren, mit dem Podcast zu starten oder einen Urlaub zu planen.
Total weit weg sind ganz andere Wünsche: Mal beruflich was richtig neues zu machen. Irgendwas, was viel mehr mit mir selbst zu tun hat. Ich unterdrücke seit langem so viele Interessen, aber mir fehlt bei den meisten Themen einfach der richtige Startpunkt. "Von Null" starten? Nein. Ich fühle mich zu alt für einen langen, anstrengenden Neuanfang und ehrlich gesagt will ich das auch nicht, weil ich eigentlich nicht mehr langwierig beweisen will und muss, was ich kann oder weiß. Ich bin nicht mehr 25 und auf der Suche nach einer Herausforderung. Ich bin 46 und auf der Suche nach einer sinnvollen und befriedigenden Aufgabe. Aber es fehlt die richtige Gelegenheit. Der Einstieg an der Stelle, die okay ist.
Was ich inzwischen auch gut kann ist "Fels in der Brandung" sein. Darauf bin ich auch stolz. Ich habe meine kleine erweiterte Familie, die mir wichtig ist. Kinder, Freundinnen, Freunde. Menschen, die wissen: Ich gehe nicht weg, ich mache keine wilden Sprünge, ich flippe nicht aus und ich werde nie Drama machen. Wenn woanders Drama ist, kann man zu mir kommen und sich ausruhen. Ich verurteile niemanden, den ich einmal ins Herz geschlossen habe. Selbst wenn man mal weit weggeht, bin ich immer noch da wenn man wiederkommt. Das ist meine Superheldenfähigkeit: Einfach da sein.
Die will ich auch behalten. Es hilft mir, mich zu erden und in einer Form menschlich zu sein, die mir selbst gut gefällt. Aber ich bin dadurch anscheinden zu passiv und genügsam mir selbst gegenüber. Ich habe keine Ahnung, wie ich das ändern kann. Realisitischerweise nutzt es auch nichts, mir jetzt zu sagen, das ändert sich 2015. Vielleicht tut es das, vielleicht aber auch immer noch nicht. Aber die letzten sieben Jahre vergingen wie im Flug. Für die nächsten sieben wäre es schon angebracht, dass ich am Ende einiges signifikant anderes mache als heute. Das ist kein Vorsatz, eher ein Wunsch.
Noch kein Feedback
Formular wird geladen...