Sonntage wie heute
Irgendwie ist ja meistens was zu tun und meine Zeit ist daher normalerweise immer mit irgendwas ausgefüllt:
Da sind die großen, zeitaufwändigen Aufgaben wie den Job machen, für den man sein Geld bekommt. Schauen, dass es den Kindern gut geht... überhaupt schauen, dass es allen gut geht und alle bekommen was sie brauchen. In den Spalten und Ritzen zwischen den großen Dinge verstecken sich die viele kleine Dinge wie: irgendwelche Rechnungen zahlen, die Wohnung einigermaßen sauber halten, duschen, essen, Wäsche waschen, einkaufen.
Dann sind die schönen Sachen. Gespräche mit den Lieben, gerne auch mal stundenlang per Skype, nicht so gerne per Chat weil das viel zu schnell Missverständnisse gibt, am liebsten Auge in Auge, am allerliebsten aneinander angelehnt. Oder Unternehmungen wie vielleicht eine der seltenen Partys auf die ich gehe, so wie die gestern Nacht oder Besuch bekommen oder jemanden besuchen fahren. Und viele kleine Dinge wie in der U-Bahn zur Arbeit eine schöne SMS bekommen und schreiben, was leckeres kochen, das Bett verwüsten.
Und dann kommt so ein Tag wie heute, an dem die großen Aufgaben nicht sofort anstehen und die kleinen Dinge auch mal warten können. An dem niemand bei mir vorbeikommt weil auch mal alle anderen was zu tun haben. Tage, an denen man ausruhen könnte und halt herumgammeln. Ein Buch oder einen Comic lesen vom ungelesenen Stapel, einfach nur Musik hören - wozu hat man eine ordentliche Anlage? Im Internet rumklickern. Ein Computerspiel weiterspielen, zu dem ich ja auch viel zu selten komme. Mich ans Klavier setzen ...
Ich fang auch manchmal an, klimpere auf dem Klavier rum, stelle Musik an, schaue ne Folge Big Bang Theory, aber anstatt mich dabei zu entspannen werde ich dabei ganz schnell unruhig. Muss ich vielleicht doch noch was wichtiges tun? Müsste ich die Zeit nicht nutzen um mal wieder was kreatives zu machen? Ein Bild malen, ein Musikstück aufnehmen oder ein Video schneiden? Ich hab doch so selten mal die Gelegenheit und wenn mal Zeit ist tue ich nichts davon. Klar, ich weiß ja auch warum nicht. Ich bin zu K.O. dazu, eigentlich ist tatsächlich jetzt ausruhen und entspannen dran. Vorher geht eh nichts. Oder wäre erzwungen und würde doch wieder Arbeit sein und kein Spaß. Dennoch wächst an solchen Tagen das schlechte Gewissen statt die Erholung. Und dann der Ärger darüber, völlig unnötig ein schlechtes Gewissen zu bekommen, weil ich das hochgradig unfair finde. Ich würde gerne einfach besser herumgammeln können.
2 Kommentare
Kommentar von: Torsten [Besucher]
kommt mir irgendwie bekannt vor…
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das ist mir wie aus der Seele gesprochen