Ein April
Was für ein Monat. Ich hab das Gefühl, fünf Wochen Ausnahmezustand hinter mir zu haben.
Der Winter war - wie immer - zäh und träge. Da mit mir irgendwas sinnvolles zu unternehmen ist schwierig bis unmöglich, mir ist diese Zeit einfach zu kalt und zu dunkel und einfach schon die normalen Sachen zu erledigen strengt unendlich an. Normalerweise kommt der Frühling dann auch langsam in Fahrt, was dieses Jahr aber irgendwie anders war. Das war mehr so der "Schalter umgelegt"-Stil, also von null auf hundert in einer halben Sekunde. Oder gleich zweihundert.
Ich schreib ja nicht mehr so viel privates hier rein, aber im April hab ich - bis auf die re:publica-Artikel, für die ich mir aber wirklich unter größten Schwierigkeiten die Zeit herausgeschlagen habe - ja fast gar nichts mehr hier rein geschrieben. Klar, ich schreib nicht gar nichts ins Internet, denn auch bei mir haben sich die flüchtigeren Inhalte, die bis vor sagen wir mal zwei drei Jahren auch immer im Blog gelandet sind, nach Twitter und Facebook verschoben. Aber ich habe zwischedurch immer wieder gedacht "Hätte ich jetzt grade mal wenigstens eine Stunde Zeit am Stück, könnte ich darüber schreiben". Zum Beispiel bei Themen wie Japan oder Syrien, die mich natürlich bewegen und beschäftigen und in Zeiten normaler Geschwindigkeit sicher hier aufgetaucht wären - geht es mir doch hier auch darum, für mich selbst festzuhalten, was mich zu bestimmten Zeitpunkten beschäftigt hat.
Ging aber nicht. Ich hab unter anderem ne Fortbildung gemacht, war auf der re:publica, hab einen Job, in dem es im April total abging, ein Vereinstreffen und ein Stück Privatleben sollte auch noch drin sein - wobei ich da dann im Zweifelsfall auch nicht bei der Zeit für die Kids streiche sondern an meiner Erholung - die war dementsprechend bei fast Null. Und so ist dann dann eben: Es gibt wohl diese Zeiten, in denen so viel gleichzeitig passiert und deswegen keine Gelegenheit mehr übrig ist, was drüber zu erzählen. Heute ist tatsächlich mein erster Tag, an dem ich absolut nichts zu tun habe, den ich auf der Terrasse und in der Strandbar vergammeln werde und an dem ich auch mal wieder ein Buch in die Hand nehme. Mal schauen, ob das geht.
1 Kommentar
Kommentar von: lebowski [Besucher]
Formular wird geladen...
na dann viel spass beim relaxen :D