Talking kills writing
Ich habe das Gefühl, in den letzen zwei Wochen ununterbrochen geredet zu haben. Das meiste davon beruflich, ich habe schon lange nicht mehr ein so hohes Pensum an Workshops, Meetings und Abstimmungen über eine so lange Zeit absolviert und so wie es momentan aussieht wird das auch noch eine Weile weitergehen.
Zusätzlich bin ich auch sonst viel in Sachen Kommunikation unterwegs. Die letzten beiden Tage zum Beispiel auf der IA-Konferenz in München. Bei diesen Gelegenheiten habe ich mit jeder Menge Leuten über jede Menge Themen geredet, die mir normalerweise so wichtig sind, dass ich darüber schreiben würde. Darüber geredet zu haben scheint aber den Effekt zu haben, mich genügend geäußert zu haben und die Lust, das Thema nun auch noch mal sauber niederzuschreiben geht gegen Null bzw. schlimmer: Ich rolle innerlich mit den Augen bei dem Gedanken, dasselbe nun noch mal von vorne durchdenken zu müssen, nur um es aufzuschreiben.
Das ist jetzt nichts so neues, glaube ich: Jedes mal, wenn ich viel unterwegs bin und so eigentlich viel mehr passiert - sowohl tatsächlich als auch in meinem Kopf, der sich mit all diesen Dingen auseinandersetzt - schreibe ich davon wenig bis gar nichts auf. Ich hab nachgesehen, das Archiv ist ja groß genug - das erste Beispiel ist schon meine Reaktion zum 11. September hier im Blog: nämlich so gut wie gar keine. Das kommt immer erst einige Tage oder gar Wochen später, wenn die Diskussionen in meinem direkten Umfeld - also die, in denen ich selbst viel rede und höre - weniger werden und ich wieder eine Zeit lang die Klappe gehalten habe.
Momentan passiert jedenfalls eine ganze Menge. Und darum ist es hier so ruhig. Aber es entwickeln sich gerade auch einige interessante Themen und spannende Denkansätze, die sich sicherlich über die nächsten Wochen und Monate auch hier wiederfinden werden - nur: Inspiriert werden und reflektieren geht bei mir nicht gleichzeitig.
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