Liebes Tagebuch (Das Herbstupdate)
Reden wir über den Herbst, denn der Sommer war - im Guten wie im Schlechten - relativ ereignislos: Es war sehr heiß und sehr trocken und letzteres leider nicht nur was das Wetter anging. Geschäftlich fand der Sommer quasi nicht statt. So sehr nicht, dass der August ein ungewollter Urlaubsmonat gewesen ist.
Pünktlich zum 1.September schaltete das Leben aber von ungeplantem Müßiggang direkt in sein Gegenteil um. Plötzlich sprudeln die Anfragen und Aufträge und ich kann mich seit dem nicht darüber beschweren, zu wenig zu tun zu haben. Aber so ist das Leben für Selbständige halt: Es ruckelt ein gutes Stück mehr hin und her als das bei einem Bürojob wäre und ich muss eben schauen, dass ich mir genug Polster weglege, um einen eventuellen nächsten schlechten August zu überstehen.
Auch, was ich inzwischen arbeite, läuft in die richtige Richtung: Ich habe das Gefühl, sinnvolle Dinge zu tun. Klassische Werbung und die typischen Agenturjobs kann ich jetzt gut ablehnen, ich habe inzwischen einige "eigene" Kunden, es geht um sinnhafte Themen, die mit sinnhafter Kommunikation unterstützt werden sollen. Das macht dann auch entsprechend Spaß und fühlt sich zuweilen auch gar nicht wie Arbeit an sondern als etwas , das ich gerne mache und dafür auch noch Geld bekomme. Die Lernkurve, um hierher zu kommen, hätte etwas weniger zäh sein können, aber ich bin gerade sehr zufrieden über die Richtung, in die alles läuft.
Ein LARP für Cobra 11
Die Arbeit hat mich dennoch nicht davon abgehalten, auf ein LARP zu gehen, das gar keins war, sondern Dreharbeiten für eine Folge von "Alarm für Cobra 11". Rund 70 LARPer*innen haben dafür auf der Eyenburg in Belgien so getan, als spielen sie ein Fantasy/Mittelalter-LARP und voraussichtlich im März kann man sich das dann im Fernsehen anschauen. Interessant dabei ist, dass die Zusammenarbeit der Produktionsfirma mit dem LARP-Verein Engonien e.V. sehr eng war und man durchaus glaubhaft versicherte, dass es hier nicht darum geht, LARP als eine Freakshow darzustellen.
Das war m.E. auch auf den Drehtagen spürbar. Man hatte nicht das Gefühl, dass sich da ein Drehteam auf ein LARP verirrt hat oder LARPer sich auf einem Drehort. Beides schien harmonisch und gut zusammen zu passen und allein dafür, sowas mal mitgemacht zu haben hat sich der Ausflug gelohnt (und dafür, dass ich weiß, das ich jetzt definitiv aus dem Alter bin, in Zelt und Schlafsack auf ner Isomatte zu schlafen, wenn es nachts schon richtig abkühlt).
Plötzlich 50
Ach ja, das Alter. Da war noch was. Der arbeitsreiche September hat dann auch dafür gesorgt, dass ich klammheimlich 50 geworden bin. Das war auch ganz gut so, ich bin mit dem, was ich mir dafür vorgenommen habe auch noch nicht ganz durch. Darüber, wie ich mit runden Geburtstagen verfahre, schreib ich (oder Podcaste mit Sven) aber etwas später noch mal ausführlich. Auch was feiern angeht, wird das irgendwann nächstes Jahr nachgeholt. Am Tag selbst hab ich mit Frauke auf dem Sofa herumgelümmelt und Eis gegessen und das hat auch völlig gereicht.
Mittelpunkt
Bleiben wir beim LARP. Letzte Woche fand - wie immer im November - der Mittelpunkt statt. Das ist eine kleine LARP-Konferenz, auf der es dieses Jahr vor allem um Professionalisierung ging. Das Thema zog sich in den letzten Jahren zwar auch immer irgendwie durch, aber nie so klar und eindeutig wie am letzten Wochenende. Jan und ich haben das natürlich ausführlich drüben bei We Know Kung Fu verpodcastet. Daher soll es das mit dem Verweis darauf auch gewesen sein.
Pläne
Neben Arbeit, LARP und zu wenig Zeit für Freund*innen beschäftige ich mich die letzten Wochen mit der Planung des nächsten Jahres. Ein Ergebnis davon ist, dass ich ab Dezember ein Büro haben werde. Allerdings ist das nicht irgendein Büro sondern eine ehemalige Kneipe in einem hübschen Haus in zentraler Lage in einer hübschen kleinen Stadt. Da ich nicht wirklich dringend ein Büro brauche dachte ich mir, dass es was sein sollte wo erstens nicht nur ich drin arbeite und zweitens, wo man mehr machen kann als nur arbeiten.
So wird das nun erstens eine Bürogemeinschaft mit lieben Menschen und zweitens eignet es sich hervorragend als Workshop-Location, für Lesungen und für Treffen aller Art. Immerhin war es eine Kneipe und mittendrin ist immer noch ein schöne Bar, die in den Raum hineinragt. Als wir das besichtigt haben sprudelten die Ideen nur so, was hier alles möglich ist. Und natürlich wird es eine Einweihungsparty geben, ich würde vermuten, im Februar.
Noch kein Feedback
Formular wird geladen...