Jo Hamilton
Ich höre gerne Musik. Und ich höre sehr viel davon. Es gibt im Moment so viel gute Musik, weil wohl durch den Untergang der Musikindustrie und dadurch, daß sie im Internet nicht so wie in den alten Medien die Kanäle dicht halten und mit ihrer Industrieware alles vollstopfen kann, plötzlich so viel Platz für so viele unglaublich gute Künstlerinnen und Künstler da ist, von denen man vor wenigen Jahren noch nie etwas mitbekommen hätte wie nie zuvor.
Es macht also momentan viel Spaß, Musik zu hören, denn es ist so leicht, schönes zu entdecken. Und doch passiert es hin und wieder, dass ich etwas höre, was noch einmal so viel besser ist als alles andere. So bin ich gestern auf dem überhaupt sehr empfehlenswerten Thesixtyone über Jo Hamilton gestolpert, im speziellen über dieses Lied hier. Ich kanns nicht anders sagen: Es bringt mich völlig aus der Fassung. So sehr durchgeschüttelt und gerührt und spontan die Tränen in die Augen gebracht hat mich seit einer gefühlten Ewigkeit kein einzelnes Lied mehr. Und es ist das Lied insgesamt, nicht etwa nur diese Stimme. Die ist zwar unglaublich, aber es ist auch der Text, das Arrangement, das Wettergrollen, das dem Refrain unterlegt ist und irgendwie all das zusammen was diesem einen Lied eine Kraft gibt, die einen komplett die Deckung nimmt, die Gedanken wegbläst und schlichtweg überrollt. Es ist das erste Mal dass ich ein Musikalbum sofort und direkt online gekauft und runtergeladen habe und das läuft momentan bei mir ununterbrochen. Ich verstehe gar nicht, dass diese Frau und ihre Musik nicht viel bekannter ist, das Album ist schon fast ein Jahr alt (es erschien letztes Jahr an meinem Geburtstag) und ich habe weder im Fernsehen noch im Radio auch nur das geringste davon gehört.
Sie hat auch einige sehr schöne Videos auf Youtube, die garantiert nicht wegen irgendwelchem fucking content von Sony gesperrt werden. Eins davon will ich euch unbedingt zeigen, weil sie da auf einem von Omer Yoshas AirPianos spielt, einem der großartigsten Musikinstrumente, die es gibt:
Und jetzt hat sie mich auch noch dazu gebracht, einen Artikel über sie und ihre Musik zu schreiben...
Update: Sie bloggt jetzt auch.
4 Kommentare
Kommentar von: Kai [Besucher]
Kommentar von: jensscholz [Mitglied]
Ja klar, letztlich isses der Trigger :)
BfL kenn ich, gefällt mir auch gut, Siren Song fand ich sehr super. Mich erinnern die allerdings eher an Mila Mar.
Aber generell: Internet ist schon klasse. Ich muss immer grinsen, wenn ich so nen Gorny höre, der behauptet, das Netz sei so eine große Gefahr für Künstler und ohne die tolle Förderung durch Musikindustrie würde es ja keine Musiker mehr geben. Was für Deppen. Ich hoffe, sie fahren wirklich noch so lange auf diesem Gleis weiter, bis sie und ihr Geschäftsmodell in der Bedeutungslosigkeit verschwindet.
Kommentar von: Frank [Besucher]
ok, egal, auch nicht meins, eher hier: http://www.youtube.com/watch?v=OffZRdPUnLw
Wow! Also das ist meine Wellenlänge. Dank dir für den Tipp.
Und ist soeben von mir gekauft worden.
Formular wird geladen...
Interessant wie Trigger so wirken: schönes Lied, aber bei mir rührt sich da nüscht. :)
Eine andere Internetgeschichte: Letztens Bei Top Gear einen sehr schönen Liedauschnitt gehört (die haben übrigens durchgehend exzellente Unterlegmusik; Radiohead, Sigur Ros, etc. war alles schon dabei). Was macht man da heute? Kurz gegoogelt, es gibt extra Seiten, wo man versucht alle Musikstücke in Top Gear zu identizifieren und et voila, Bat For Lashes aka Natasha Khan entdeckt (Siren Song und noch besser, Glass - hier live http://www.youtube.com/watch?v=2G0Fbmiz3kg). Im Prä-Internet wäre die Suche zu Ende gewesen, bevor sie begonnen hätte.
Falls du es noch nicht kennst, sie erinnert ein wenig an die junge Kate Bush. Wobei sie einen eigenen Stil hat, sie ist keine Bush-Epigonin.