Kann's erst mal mal ein bisschen sachlicher sein?
Der Oktoberfest-Attentäter von 1980 hatte eine stärkere Verbindung zum Neonazi-Milieu als wohl bisher offiziell bekannt gewesen ist. Demnach wollte der Attentäter mit dem Bombenanschlag Franz-Josef Strauß zum Wahlerfolg verhelfen. Soweit, so interessant. Dann wird aber eine Verbindung zur CSU eröffnet:
Nach Auswertung von 46.000 Blatt bislang unter Verschluss gehaltener Akten berichtet der Spiegel, dass Köhler vor allem in seinem Studienort Tübingen in einem Milieu militanter Neonazis verwurzelt war, die ihrerseits teils intensive Kontakte zu CSU-Funktionären pflegten.
Was bedeutet denn "intensive Kontakte zu CSU-Funktionären"? So opportun eine Verbindung von CSU und Attentäter im ersten Moment zu sein scheint, ich denke dass man hier genauer wissen muss, wie diese Kontakte konkret aussahen - ansonsten hat das nicht viel mehr Substanz wie Amokläufern Counterstrike auf dem PC nachzuweisen sondern ist eine billige Abduktion.
Noch dazu, wenn die Verbindung übers Eck geht. Davon dass CSU-Funktionäre Kontakt mit Neonazis hatten, die wiederum Kontakt zum Attentäter hatten lässt sich ja nicht mal deduktiv schließen, dass überhaupt ein Kontakt zwischen CSU-Funktionären und Attentätern bestand.
Bevor also behauptet werden kann (und dieser Schluss wird ja transportiert), dass CSU-Funktionäre für die Idee eines Attentats mitverantwortlich seien braucht es wesentlich mehr Informationen, auf Basis derer man einen entsprechenden gültigen Schluss konstruieren kann. So lange das nicht geht ist alles eine Hypothese und wer da eine Beweisführung draus macht tut dies, weil er Grund und Korrelat verwechselt.
3 Kommentare
Kommentar von: Jochen Hoff [Besucher]

Kommentar von: jensscholz [Mitglied]

ja, sicher. ich rede aber davon, dass eine kausalkette von cdu-funktionären mit dem anschlag zumindest in der hier berichteten form der verbindung nicht vorhanden ist. das ist die selbe konstruktion, mit der man leute in verbindung mit vermeintlich “linksradikal” motivierten verbrechen setzt um sie zuerst erfassen und am ende überwachen zu können und dann zu sowas führt.
vielleicht wird jetzt klar, worauf ich hinaus will ;)
Kommentar von: MissGeschick [Besucher]

Ja, ich mag solche Berichte auch besonders gerne.
Behauptungen so zu schreiben, als wären die Fakten ja allen bekannt und darum nicht weiter erwähnenswert oder Quellenverweiswert - könnt ich kotzen! Sorry :)
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Nun ja die Nähe von Teilen der CSU, aber auch der CDU zu den äußert Rechten ist ja eine bekannte Tatsache. Burschenschaften sind ein offenes Transportmittel für den Ungeist und in sofern ist die Warnung oder Behauptung durchaus berechtigt. Eine Partei die sich freiwillig in eine solche Umgebung begibt, Leute wie Ulfkotte und andere in ihren Gliederungen sprechen lässt, muss sich dann eben auch die Attentäter aus diesem Bereich mit zurechnen lassen.
Wer Broder für toll hält muss eben auch ein Breivigk hinnehmen. Das ist ein Teil des üblen Spiels.