Crowdsourcing funktioniert auch bei kleinen Bands
Bewiesen haben es die Singvøgel, die per Pledgemusic in keiner Weise knapp (die 100% waren schon Wochen vor Aktionsende erreicht) die Herstellungkosten für ihre neue CD zusammenbekommen haben.
Ich hab ja mitgepledged, daher bekomme ich auch zwei schön altmodische CDs. Aber bis die bei mir ankommen hör ich mir die CD schon mal hier an. Da kann man sie zwar auch kaufen, aber im Moment kann man sogar immer noch spenden, was günstiger ist und man zum Album auch noch ein paar Goodies abgreifen mag.
Und ich kanns nur nochmal sagen: Im Gegensatz zu den früheren Sachen, mit denen ich oft genug echt Probleme hatte, bin ich hier restlos begeistert. Warum? Weil sie sich diesmal nicht alles selbst gemacht sondern mit - Internet sei Dank - anderen tollen Menschen zusammengetan haben, die manche Dinge einfach besser können.
Das Beste, was ihnen passieren konnte war, dass Ingo sich bereiterklärt hat, das Album zu produzieren. Was er aus den Dreien herausgeholt hat und selbst beigesteuert hat (das Dea Dia Intro ist sowas von genau mein Ding) ist mit Geld nicht zu bezahlen - was ich wörtlich meine: er hat es nämlich for free gemacht, einfach weil er Bock drauf hatte. Ich hab mich über die schönen Instrumente gefreut, die man endlich mal richtig gut hört und auch darüber, dass die Stimmen richtig zur Geltung kommen. Und Sven hat direkt mal einige seiner besten Drumspuren reingespielt (z.B. bei Pegasus).
Ein weiteres Highlight dazu ist das Video zu Dea Dia, das von Microrebels beigesteuert wurde (ok, eine Szene find ich etwas cheesy):
7 Kommentare
Kommentar von: Ingo Vogelmann [Besucher]
Kommentar von: jensscholz [Mitglied]
Ist einfach wahr. Vielleicht erinnerst Du Dich noch - wir haben vor Jahren schon mal drüber gesprochen, womit ich mich bei den Dreien schwer tue: Du hast genau diese Schwierigkeiten behoben.
Kommentar von: Ingo Vogelmann [Besucher]
Zur Entlastung muss ich aber auch sagen, das so ein Projekt — ähnlich wie im echten Leben — immer eine Mannschaft und einen Navigator braucht. Es gibt oft Fähigkeiten, die nicht zur Geltung kommen, weil sie niemand rauskitzelt oder entsprechend inszeniert. Wenn ich das Potential nicht vorher gesehen hätte, hätte ich mir meine zeit anders vertrieben. ;-)
Jetzt fehlt an sich noch ein Booker. Aber Step by Step … ;-)
Kommentar von: Ingo Vogelmann [Besucher]
Oh Gott, ich sehe gerade: ich schrob “Sven"! Sorry! :-D
Kommentar von: George P. Schnyder [Besucher]
Danke. Und wenn du mit der einen Szene die meinst die ich meine dann… ja. Hehe ;)
Mein Urteil ist da etwas zwiespältig, was allerdings eher mit meinen Gefühlen und meinem Musikgeschmack zusammenhängt, ich möchte Ingo auf keinen Fall sein hohes professionelles Niveau absprechen.
Aber für mein Empfinden ist “Dea Dia” irgendwie “überproduziert", zu viel “Pop-Zuckerguss", zu viel “Wall of Sound", zu bombastisch. (Wobei: die “Singvøgel” wollten es, wie mir Sven verriet, ja pathetisch, also gebe ich dem Ingo nicht die Alleinverantwortung. ,-) )
Als Kraftwerk-Fan müsste zwar das Intro genau meine Kragenweite sein, ist es seltsamerweise nicht. Ich habe mir zum Vergleich extra ein paar alte “Kraftwerk"-Sachen vom Album “Mensch-Maschine” noch mal angehört: “Kraftwerk” war verdammt rau damals, es klang “nach Strom". Das Dea-Dia-Intro ist im direkten Vergleich beinahe soft, Ambient eben.
Zum Video: Klasse gemacht. Aber musste das mit der “Auferstehungs/Engel-Szene” wirklich sein? Es ist erstens ziemlich kitschig und zweitens - na ja: sehr “sittenchristlich". Was nichts Schlimmes ist, aber gerade im Kontext mit einer altrömischen Göttin hätte man eine ganz andere Bildsprache wagen können.
Ja, und diese “Explosionsblitze” (die ich beim ersten Ansehen als Nuklearexplosionen deutete) waren irgendwie … na ja, sie hätten zu den Alpträumen gepasst, an die mich das Video lebhaft erinnert. (Wofür George allerdings nichts kann, er kennt mich ja nicht, und erst recht nicht meine inneren Dämonen.)
Na, jetzt ist es doch ein halber Verriss geworden, was - wenn ich meine Gefühle und meinen Musikgeschmack mal beiseite schiebe - eigentlich angesichts der Leistung unverdient ist.
Martin
Sicher eine gute Idee für diese und evtl. auch andere Bands. Muss und kann sicherlich nicht immer für alle Bands ein Modell sein, aber zeigt doch sehr schön, dass das Internet den Musikern viele neue Wege aufzeigt, sich selbst zu vermarkten und die eigenen Musik an den Mann zu bringen.
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Haha, danke Sven! Ich bin sogar ein bißchen errötet, soviel Lobhudelei … ;-)