Entlarvt die Schaumschläger
Es gibt so viele davon: Leute, die sich ihre Karriere kaufen können, inklusive des "Erwerbs" (oder wer glaubt denn wirklich, so jemand schreibt mehrere 100 Seiten selbst?) eines Doktortitels als notwendiges Statussymbol. Leute, die eloquent Stunden lang komplett inhaltsleere Satzhülsen in Kameras und Mikrophone hineinlächeln können. Leute, denen eine Art Kompetenzdarstellung statt echter Kompetenz völlig genügt. Eine moderne Kaste, eine ganze Schicht ist hier gemeint. Eine Schicht reichen Scheins, die glaubt, zu scheinen reiche.
Dass solche Leute, die einen Doktor in ihrem ansonsten an Praxis auffällig dünnen Lebenslauf unter "Karriere" auflisten von denen auseinandergenommen werden, die ihre Doktorarbeit unter "Bildung" einordnen, finde ich völlig legitim. Ich hoffe nur, dass sie nicht bei der Entlarvung eines Schaumschlägers aufhören. Wir haben sie so satt, diese Kaste von reichen Nichtsnutzen. Es gibt noch so viele mehr von denen und sie haben schon einen großen Teil unseres ehemals auf Wissenschaft ausgerichtetes Bildungssystems in ein gut auf sie zugeschnittenes Karrieresystem umgebaut.
Entlarvt sie alle, vielleicht ist dann endlich wieder mehr Platz für die Kompetenten.
10 Kommentare
Kommentar von: simon [Besucher]
Kommentar von: Dr. rauskucker [Besucher]
Ich glaube, der Vorwurf, da habe einer aus Eitelkeit nach Statussymbolen gestrebt, geht fehl.
Ich sehe Guttenberg als ein Produkt, in das bestimmte Leute sehr viel investiert haben, damit er ihren Zwecken dienen kann, sobald er die entsprechende Machtposition erlangt.
(Manchurian 1.0)
Und die dürften jetzt sauer sein, daß er sich als ein derartiger Versager entpuppt.
Ich würde an seiner Stelle nicht nach Genf reisen.
Kommentar von: Dr. rauskucker [Besucher]
Witzig, ich sehe gerade, daß Albrecht Müller genauso argumentiert, mit teilweise gleicher Wortwahl.
(nein, ich habe nicht abgeschrieben.)
Auch sonst lesenswert:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=8392
Kommentar von: Gaga Nielsen [Besucher]
Irgendwie hat mir heute das Mittagessen noch besser als sonst geschmeckt, als ich den Fortschritt in dieser Angelegenheit auf der ersten Seite sämtlicher Tageszeitungen sah. Wird schon alles.
(Haaregelen http://eugenefaust.twoday.net/stories/dsdsk/ ist auf Dauer halt doch ein bißchen wenig.)
Kommentar von: Kai [Besucher]
…und ich musste bei meiner Diss die Ergebnisse noch selber ausdenk… äh experimentell erarbeiten.
Warum habe ich Trottel nochmal drei Jahre im Labor rumgehockt? Ach richtig, dieser blöde Dr. rer. nat., muss man ja glatt arbeiten für, hehe.
Hups, der Zapp-Bericht ist heftig. Danke für den Link!
Kommentar von: Feliks_Dzerzhinsky [Besucher]
“Dass solche Leute, die einen Doktor in ihrem ansonsten an Praxis auffällig dünnen Lebenslauf unter “Karriere” auflisten von denen auseinandergenommen werden, die ihre Doktorarbeit unter “Bildung” einordnen, finde ich völlig legitim.” - Wir auch, und darum kann die Devise nur lauten:
Uneingeschränkte Solidarität mit Dr. zu Guttenberg!
http://bluthilde.wordpress.com/2011/02/18/uneingeschrankte-solidaritat-mit-dr-zu-guttenberg/
Ich war sowieso der Meinung, dass Guttenberg lediglich aus PR bestand, was sich jetzt bewahrheitet hat. Das Kanzleramt kann er sich von nunan abschminken.
Kommentar von: Fritze [Besucher]
So…, da zeigt sich doch die Macht des Internets. Du denkst, du kommst damit durch? Mit deinen arroganten Kommentaren: “Abstruse Vorwüfe"? Nein…, du kommst damit nicht durch. Das wurde so unglaublich schnell widerlegt, dass dir nichts anderes übrig blieb, als deinen Doktortitel “niederzulegen". War ja auch nichts anderes als ein populärer Schachzug. Don’t mess with the (people of the) internet. You will lose!!!
Kommentar von: emil landau [Besucher]
Gaddafis Doktorarbeit: Noch ein Plagiator?
The unrest in Libya has greatly increased the popularity of one obscure publication. The doctoral thesis of Seif al-Islam Gaddafi, second son of the embattled president, has found a new readership of fact-checkers, reference-chasers and footnote-hunters. Online activists are poring over the 429-page doctorate, entitled “The role of civil society in the democratisation of global governance institutions”. They hope to make a charge of plagiarism stick so that the London School of Economics will have grounds to revoke his qualification. The LSE says its policy is to revoke degrees only “if there are substantiated concerns about the manner in which it was attained” – not on account of an individual’s behaviour outside academia. The hunt for copying has so far found only nine examples of alleged plagiarism. None of these, even if upheld, would be sufficient for the LSE to strike down the PhD.
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ja, und macht bitte direkt weiter mit der dissertation unserer familienministerin.