Harald Schumann über den Zustand unseres Demokratiesystems
Wenn man diesen Vortrag hört beginnt man zu verstehen, warum es Politikverdrossenheit gibt.
(via nachdenkseiten)
9 Kommentare
Kommentar von: Stephan [Besucher]
Kommentar von: hinterwald [Besucher]
oho, ein neuer gedanke und sofort die ganze welt in ihrer komplexität verstanden???
>> Wenn man diesen Vortrag hört beginnt
>> man zu verstehen, warum es
>> Politikverdrossenheit gibt.
die hauptursache für politikverdrossenheit liegt in der dummheit ihrer konsumenten und deren offensichtlichen unfähigkeit, politik selbst zu gestalten. der rest ist das üblich herumgemaule uninformierter maden: die politik ist scheisse, der euro ist scheisse, die eu ist scheisse, alles ist scheisse - nur ICH hab’ ganz alleine verstanden, wie die welt funktioniert.
wen kümmern da schon die tausenden fleissiger abgeordneter in nationalen und internationalen parlamenten, die - statt in vorträgen das elend der welt beklagen - lieber handfest etwas dagegen tun.
politikverdrossenheit? ist was für uninformierte und faule hohlköpfe.
ach ja - ich bin kein politiker.
Kommentar von: jensscholz [Mitglied]
Ich hab nicht gesagt, dass Politikverdrossenheit eine gute Sache ist. Und ich glaube auch nicht, dass sie gerechtfertigt ist - aber es gibt sie nun mal und da hilft es auch nicht, die Menschen, die sich von den Politikern abwenden, doof anzumachen und als faule Hohlköpfe zu beschimpfen. So bekommst Du jedenfalls niemanden dazu, sich zu engagieren, sondern kommst rüber wie ein arroganter, nörgeliger Wichtigtuer.
Kommentar von: hinterwald [Besucher]
>> ein arroganter, nörgeliger Wichtigtuer
das trifft ja mein selbstverständnis zu ca 99%
nun ja, es trifft aber wahrscheinlich auch zu 99% auf die ganzen eu-, euro-, politik-skeptiker zu, die seit es die computer-BLÖD gibt, sich bemüssigt fühlen, ihr stammtichgequatsche in netz auszubreiten. das kann einen - wenn man den zustand “vorher” kennt (ich kenne ihn seit ca 1992) - schon ganz schön “nörgelig” machen und dazu veranlassen, einfach mal ein paar dinge zu äußern, die nicht stromlinienförmig sind.
man muss ja nicht immer mit dem rudel rennen. wenn das rudel das dann als arrogant empfindet, who cares?
“politikverdrossenheit” ist jedenfalls wischi-waschi. man kann sagen “ich hab’ die schnauze voll von mutti” oder “ich hab die scnauze voll von der großen koalition", “ich kann die grünen weltverbesserer nicht leiden” oder “ich find die cdu/fdp/spd/npd/linke” zum kotzen.
aber “ich find den ganzen laden nicht toll, politik ist nur noch zum kotzen” - sorry, das ist einfach jämmerlich. da riskiere ich gerne mal den vorwurf, nur ein wichtigtuer zu sein, wenn ich mir die freiheit nehme, das deutlich auszusprechen.
Kommentar von: hinterwald [Besucher]
off the record und eher persönlich:
lieber jens, das wesen eines blogs besteht nicht nur darin, eine meinung zu äußern, sondern auch darin, daß dieser meinung widersprochen wird. das muss man nicht nur aushalten, man sollte auch daraus lernen.
ich komme jedenfalls aus einer zeit, in der junge menschen weniger über “politikverdrossenheit” philosophiert haben und statt dessen konsequent ihren lebensentwurf gegen jeden widerstand durchgezogen haben. heute bin ich mit einer blasierten jugend konfrontiert, von der ein großer teil sich darin gefällt, alles scheisse zu finden - und sich dann das nächste youDupe-video reinzuziehen. einfach mal durchs internet spazieren, mal bei telepolis reingucken, ein bißchen bei der faz, ein bißchen bei der zeit, kommentare auf shortnews oder der welt … und du weisst, was ich meine.
“dagegen” zu sein, ohne idee, wie die sache besser laufen könnte, _das_ ist heute mainstream, dem geht jede art von rebellion ab, das ist nur selbstgefällig und eben faul.
ich hoffe, du verstehst jetzt meinen ursprünglichen impetus, dir eine antwort ins körbchen zu legen. ich bin jenseits der 50, meine uhr und meine geduld erschöpfen sich rasant, da hat man keine lust, nett zu tun, wenn man sich ärgert.
in diesem sinne, liebe grüße
ach ja: nur um den vorwurf zu vermeiden, ich liefe nur rum, maule und tue ja selbst nichts. das da mache ich seit ein paar jahren, früher auch mit text, heute habe ich dafür einfach keine zeit:
http://www.tv3.de/medienverlag/news-aus-radio-und-presse.html
Kommentar von: jensscholz [Mitglied]
Hi nochmal: Ich habe Deinen Beitrag gar nicht als Kritik an mich begriffen (es sei denn, du glaubst, ich sei einer der “eu-, euro-, politik-skeptiker, die seit es die computer-BLÖD…” und so weiter). Ich habe lediglich gespiegelt, wie Du damit bei jener “blasierten Jugend", auf die du da so ungeduldig einschimpfst, wahrscheinlich rüberkommst: Als arroganter Nörgler eben. Wenn das für dich ok ist, hab ich ja kein Problem damit, dann seid ihr euch vermutlich gegenseitig unsympathisch. Allerdings vermute ich eben, dass ihr euch beide irrt. Du selbst erklärst ja, dass Du eben nicht nur rummaulst, was ja prima ist. Und “die Jugend” erfahre ich alles andere als blasiert und medial sediert sondern im Vergleich zu meiner Jugendzeit als sehr wach, aktivistisch und politisiert (Was m.E daran liegen könnte, dass wir damals wirklich medial sediert werden konnten, wir wuchsen ja praktisch vor dem Fernseher auf - die Jugend heute sieht dagegen zum Beispiel so gut wie gar nicht mehr fern). Politikverdrossenheit war jedenfalls früher vor allem ein Phänomen der Jugend und ich nehme an, dass Du deswegen auch auf sie abzielst. Ich glaube aber, dass gerade die Jugend im Moment wesentlich weniger politikverdrossen ist als z.B. meine eigene Generation (Ich bin übrigens 42) und die vor mir, die ich entweder als resignierte und nörgelige Misantrophen wahrnehme oder die sich abgegrenzt und ihre Pfründe gesichert haben.
Insoweit fand ich es eben - und das war der Impetus meiner Antwort oben - sehr Schade, dass Du, alleine abgeleitet von der Art, wie Du generalisierst und dafür auch kräftig austeilst, so arrogant rüberkommst.
Kommentar von: nireph [Besucher]
Jeder weiß es, einige reden erregt darüber und keiner tut was. Weil niemand weiß, was zu tun ist? Schumann enthüllt ja nichts Neues; derartige Enthüllungen geistern regelmäßig durch die Medien, zumindest durch den kritischen Teil des Internets. Dann wird darüber “gebloggt", sich echauffiert und 2 Wochen später ist das Thema eigentlich schon wieder passé …
Kommentar von: jensscholz [Mitglied]
Das seh ich anders. Es kann sich natürlich nichts von heute auf morgen ändern, aber ich kenne jede Menge Menschen, die sich gerade auf Grund von solchen Enthüllungen (das ist ha nicht für jeden längst bekannt, oder alle Auswirkungen und Dimensionen) in Parteien, Vereinen, oder sonstwie engagieren. Ehrlich gesagt nervt mich die Attitüde “es tut ja sowieso keiner was". Die stimmt nämlich nicht und kommt mir langsam vor wie die Standardausrede derjenigen, die tatsächlich nichts tun.
Kommentar von: Hans Kolpak [Besucher]
Was den Euro betrifft: Taten sprechen lauter als Worte.
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Ein Unternehmen mit derartigen Verbindlichkeiten hat nun wirklich nichts mehr mit Mittelstand zu tun, besonders weil man davon ausgehen kann das dieser Aussenstand nicht die einzige Bilanzposition sein kann.