#occupycologne
Die Kurzfassung: Köln hat sich recht wacker geschlagen. Je nach dem, wen man fragt waren zwischen 1500 und 2000 Demonstranten am Chlodwigplatz und es war ein recht interessant anzusehendes Aufeinandertreffen von altgedienten Protestlern und den people from teh internets.
Die etwas längere Fassung: Ich kam etwa viertel nach elf am Chlodwigplatz an und war positiv überrascht, daß der Platz doch recht gut gefüllt war. Denn da die Kölner Veranstaltung erst relativ spät angesetzt wurde und im Netz ziemlich lange hin und her überlegt wurde, ob man sich überhaupt auch in Köln treffen soll anstatt gleich lieber nach Düsseldorf oder Frankfurt zu fahren rechnete ich ehrlicherweise mit vielleicht 300 Menschen und wenns gut läuft mit doppelt so vielen. Als die Demonstration einen Zug um den Block unternahm waren es dann aber tatsächlich gute 2000 Menschen, was für Kölner verhältnisse viele sein sollen, wie mir versichtert wurde.
Diese meine positive Verwunderung wurde lediglich von zwei Überlegungen getrübt: Die eine war die, wieso man sich zum Demonstrieren eigentlich so schön selbst in einen Kiez ein Veedel weggeräumt hat, wo man total unter sich blieb und niemanden beim Samstagseinkauf behinderte? Am und um den Chlodwigplatz gibts ein paar kleinere Läden, ne Apotheke, ne Bäckerei und ein paar kleine Bankfilialen - in denen garantiert keine Spekulantenverträge abgeschlossen werden. Was will man da? Warum ist man nicht am Dom, am Heumarkt, irgendwo, wo auch Leute sind, die die Demo wahrnehmen können?
Die zweite: Warum ist es so kalt und warum läuft der Demozug immer dorthin, wo grade Schatten ist? Okay, der zweite Gedanke war nicht so wichtig, aber ich hab zwischendurch schon ordentlich gefroren.
Die Demo schien so gegen zwei Uhr zuende zu sein. Der Platz war zwar noch recht voll, aber irgendwie war rumstehen und den üblichen Verdächtigen auf etwas altbackene links-alt86er-weise Proteste skandieren zuhören nicht so ganz unsere Sache. Inzwischen waren wir auch gut fünfzehn Leute und wir beschlossen, dass es vielleicht doch eine gute Idee wäre, mal etwas weiter in die Einkaufsmeile vorzustoßen. So machten sich also vor allem die Herren und Damen Fawkes mit unserer Begleitung auf den Weg in die Schildergasse und zum Neumarkt und taten, was Leute aus teh Internets so tun: Lulz erzeugen und Massen an Anonymous-Flugblättern verteilen.
Einige machten dann auch noch den Domplatz unsicher, uns war aber dann doch irgendwann zu kalt und wir machten uns gegen fünf wieder zum Chlodwigplatz zurück, wo gerade aufgeräumt wurde, indem man eine Kehrmaschine kreuz und quer über den Platz heizen ließ, was ein wenig bizarr anmutete.
Ich hab mich gefreut, die Jungs und Mädels Anonymous kennengelernt zu haben, es war mir ein Fest, mal wieder Max über den Weg zu laufen und tatsächlich auch Leute aus Pforzheim hier zu treffen, die ich irgendwann mal bei Mario kennengelernt hab, der seinerseits mit Sven in Frankfurt demonstrierte.
2 Kommentare
Kommentar von: anonhai [Besucher]
Hey brothers&sisters anons. bescheidgeben wenn ihr vom C-platz wegmarschiert beim nächsten mal. ich wäre mitgekommen. ich hoffe ihr seid am SA auch da wenn es weitergeht.
love
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*erröt*
Ja, hat mich auch außerordentlich gefreut. Was für ein prima Einstieg in Köln. Ich freu mich schon tierisch auf regen Gedankenaustausch bei Kölsch oder auch richtigem Bier ;)