Liebes Tagebuch...
Wie es ja immer so ist: Wenn ich viel Zeit habe, schreibe ich viel. Wenn ich viel arbeite oder unternehme, schreibe ich wenig. Momentan schreibe ich sehr wenig, was dann wohl im schlechtesten Fall bedeutet, dass ich wahnsinnig viel zu tun habe oder im besten Fall echt viel unternehme. Wahr ist: Ich hab dieser Tage einerseits viel zu tun und unternehme andereseits auch recht viel. Die Mischung ist anstrengend, aber ok. Um dann doch nicht ganz den Anschluss zu verlieren, hier nun in Kurzform, was ich in den letzten Wochen so treibe:
Erst mal hab ich zum Anfang Oktober den Arbeitsplatz gewechselt. Nicht weit weg, ich bin immer noch in der UDG, aber nun beim Consulting. Das ist ein wenig wie zurückkommen, denn ungefähr an der selben Stelle waren wir schon mal vor etwa vier Jahren und das fühlt sich ganz gut an, nachdem das irgendwann aber lassen wir das. Da sich das letzte Jahr ohnehin schon so entwickelt hatte, dass ich die meiste Zeit in Beratungsprojekten unterwegs war, was das zwar von außen gesehen wahrscheinlich ein recht kurzer und logischer Schritt, aber ich fühlte mich in den Monaten zuvor ständig irgendwie zwischen den Stühlen und nie so richtig passend.
Die erste Hälfte des Oktobers verbrachte ich dann auch direkt mal nahezu komplett unterwegs, von Hamburg bis Wien und die letzten Tage bis gestern auch ein Stückchen darüber hinaus. Nie zu Hause zu sein ist allerdings auch nicht mein Traum, ich denke aber, wir bekommen die richtige Mischung hin.
Zwischen der Arbeit passieren aber auch Dinge. Sehr schöne auch, wie zum Beispiel das Releasekonzert für die neue Singvögel-CD Westwind von Karan, Duke und Sven, zu dem ich Frauke und Lewin mitgeschleppt habe. Da der Mann am Mixer ausfiel, hab ich das übernommen - ich mag es ja, wenn ich mich nützlich machen kann - und nach über zwei Stunden Konzert war ich dann auch wieder derart angefixt von der ganzen Stimmung, dass ich mich entschieden habe, mir sobald wie möglich ein ordentliches Stagepiano zu besorgen, um nicht immer nur im stillen Kämmerlein Musik zu machen.
Das war allerdings nicht die einzige Veranstaltung, die ich in den letzten Wochen besucht habe. Astrid und ich haben es tatsächlich auch dieses Jahr wieder in ein Konzert geschafft. The Axis of Awesome haben ihrem Namen durchaus Ehre gemacht (auch wenn das ganze nach knapp neunzig Minuten schon wieder vorbei war). Ein weiteres Highlight war, mit Astrid, Frauke und den Kids Lawrence von Arabien im Residenz-Kino anzuschauen. Ein tolles Geburtstagsgeschenk und ein auch sonst so schöner, sonniger Tag - eine Woche nach meinem Geburtstag - dass wir noch lange gemütlich bei einer Shisha am Friesenplatz saßen.

Überhaupt: Schöne sonnige Tage. Zwei Wochen in Wien zu arbeiten hat auch sein Gutes, denn im Gegensatz zu sonst, wenn man nur ein oder zwei Tage auf Dienstreise ist, konnte ich bei bestem Wetter jeden Abend in Wien spazierengehen, die Schnitzelwirte ausprobieren und schöne Kneipen finden.
Vorher war ich auch noch in München, natürlich auf dem Oktoberfest. Teamevent und so. Da war das Wetter jetzt nicht so super, aber das ist zum Glück ziemlich egal, wenn man den Tag vorrangig im Zelt verbringt. Es waren ein bisschen gemischtere Gefühle. Klar, nach einer Weile kommt man rein und hat auch Spaß, aber die ständige Erinnerung daran, dass wir letztes Jahr eine tolle Zeit auf der Wiesen verbracht haben und zwei Wochen später das Team ohne Vorwarnung komplett auseinandergerissen wurde war irgendwie immer dabei.
Dann noch ein Highlight: Ich war mit Eva bei der Backers-Premiere von "Wish I Was Here", dem neuen Film von Zach Braff. Das war nicht weniger als fucking awesome. Nicht nur wegen des Filmes an sich - der ist absolut wunderbar und sollte seit 9.Oktober in Deutschland laufen, schaut ihn euch an! - sondern weil der Zoo Palast ein Hammer-Kino ist, Zach Braff ein Hammer-Typ, der sich richtig viel Zeit genommen hat, nach dem Film noch gefühlte tausend Fragen zu beantworten und weil so viele tolle Leute dort waren, die ich viel zu selten sehe und immer nur im Internet Kontakt zu haben ist ja auch nicht erfüllend.

Hab ich vorhin schon was von Geburtstag gesagt? Ja, den hatte ich auch schon wieder. 46 ist so ein Alter, wo man langsam wieder Angst vor der nächsten Null bekommt, die in irrsinniger Geschwindigkeit auf einen zu rast. Insoweit hat mir die viele Action der letzten vier Wochen tatsächlich geholfen, hier nicht in irgendwelche Krisen zu stürzen.
2 Kommentare

Kommentar von: jensscholz [Mitglied]

Ja, vielleicht ist es auch nur die Erinnerung daran, wie ich die drei Jahre vor der 40 richtig Probleme hatte. Im Moment fühlt es sich tatsächlich bei weitem noch nicht so schlimm an wie vor 10 Jahren.
Formular wird geladen...
Vor der Null hinter der Fünf muss man nicht wirklich Angst haben. Mir hat seinrezeit der Wechsel zur Vier vorne mehr Kopfzerbrechen gemacht. Aber das ist wohl individuell unterschiedlich.
Wie auch immer: nachträglich noch alles Gute!