Social Distancing ist gut für Dich - frag den Introvertierten Deines Vertrauens
Es gibt Menschen, die nicht ständig unter Menschen sind. Nicht weil sie dazu nie Lust haben, sondern weil sie nach Zeiten, in denen sie mit anderen interagieren, erst eine Zeit lang ausruhen müssen. Zu denen gehöre ich. Ich würde zB gerne auf 10 LARPs im Jahr gehen, mehr als 2 schaffe ich aber nie.
Ich arbeite in der Beratung, führe also Workshops durch, mache Coaching und arbeite in ständig neuen Firmen und wechselnden Teams. Das macht mir Spaß, aber auch da suche ich mir inzwischen sehr genau aus, mit und für wen ich arbeite. Kriterien sind zB, dass wenn es nicht grade einen Workshop gibt oder einen anderen sehr guten Grund, vor Ort zu sein, ich zu Hause arbeiten kann. Für Firmen/Agenturen, die verlangen, dass ich selbst zur Erstellung eines Konzeptes oder eines Strategiepapieres vor Ort sein muss, sage ich üblicherweise ab.
Als ich mich 2015 selbständig machte habe ich nicht geahnt, wie sehr mich das entlastet, nicht mehr täglich in ein Büro fahren zu müssen.
Diese Situation - dass soziale Interaktionen mich sehr anstrengen und ich sie daher dort konzentriere, wo ich wirklich Spaß oder Sinn finde - hat auch Vorteile: Ich werde sehr selten richtig krank (mein niedriger Blutdruck und zuwenig Bewegung führt öfter mal zu Wetterkopfschmerzen - but that's quite it) und es ist auch so, dass ich oft darauf angesprochen werde.
Eine Erklärung dafür hab ich heute hier gefunden (via @luca) und ich kann das so nur bestätigen. Demnach verringert schon ein viertel weniger Kontakt gut 60% des Infektionsrisikos. Daher: Hört auf eure Introverts. Die wissen, wie "social distancing" funktioniert.
4 Kommentare
Kommentar von: Timo Ollech [Besucher]
Kommentar von: jensscholz [Mitglied]
Ja, hatte ich auch gelesen und stimmt natürlich. Der Begriff hat sich aber halt schon weltweit durchgesetzt und eigentlich wissen auch alle, wies gemeint ist.
Guter Ansatz! Leider hat nicht jeder von uns die Möglichkeit sich beruflich dermaßen zu distanzieren. Leider reden wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer nur noch darüber wie wir unsere selbst geschaffenen Luxusprobleme umgehen und wieder aus der Welt schaffen um wieder besser & gesünder zu Leben. Egal ob es um Work-Life-Balance, Social Detox oder auch um Social Distancing geht. Verrückte Welt in der wir da leben… manchmal wünsche ich mir die “gute, alte Zeit” aus den 80ern und 90ern zurück… in meiner Erinnerung war damals vieles einfacher und somit besser.
Kommentar von: jensscholz [Mitglied]
@Lambrinos: Ich glaube nicht, dass es in den 80ern und 90ern einfacvher war. Es ist nur so, dass vieles, was damals als Problem galt, entweder gelöst wurde oder doch nicht so wichtig war wie man dachte und daher in der Erinnerung gar nicht mehr auftaucht. Dasselbe werden in 20 Jahren die heute 20 Jährigen über die 2010er und 20er Jahre erzählen.
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Übermedien begründet in einem Artikel, warum der Begriff “Social distancing” ungünstig gewählt ist: https://uebermedien.de/47038/hasswort-social-distancing/
Wohlgemerkt, es geht nur um den Begriff, die Handlungsempfehlung teilen sie.