20 Fakten über mich
Ich mag ja Stöckchen. Das hier hab ich bei Felix gelesen und ich warte einfach nicht drauf, dass mich wer bewirft sondern mach einfach mit.
1. Ich habe hier auf dem Blog schon seit Ewigkeiten nichts mehr über mich und meine Lebenssituation geschrieben. Das ist keine bewusste Entscheidung gewesen sondern eine Entwicklung, die daher rührt, dass ich früher wohl nicht so viel direkten Kontakt mit Menschen hatte als heute und daher der Realitätsabgleich anderswo stattfinden kann als im Internet. Was natürlich gut ist.
2. Ich helfe total gerne anderen beim Sortieren, Aufräumen, Putzen, Spülen, Umziehen, Renovieren und Wohnungen einrichten und freue mich, wenn hinterher jemand eine schöne Wohnung, ordentlich abgelegte Papiere, eine sauber gestrichene Wand oder sauberes Geschirr hat.
3. Meine eigene Wohnung sieht dagegen dummerweise - spätestens drei Tage nachdem ich aufgeräumt habe - immer aus wie Hund. Seit drei Jahren stehen die Bilder unaufgehängt herum. Überhaupt liegen und stehen Dinge herum, von denen ich nicht weiß, wie ich die aufräumen kann. Ich weiß nicht, was man mit Wänden machen kann außer sie am Ende doch nur weiß zu streichen. Zum Glück hab ich eine Spülmaschine.
4. Wenn was kaputt geht gewöhne ich mich eher daran, als für Ersatz oder Reparatur zu sorgen. Der Vorteil davon ist, dass ich keine Angst vor Verfall habe.
5. Ich bekomme schreckliche Beklemmungen, wenn ich nur an Ämter - vor allem an Finanzämter - denke, was dafür sorgt, dass ich mich mit aller Macht um Ämterkram drücke. Über Jahre. Was den Gedanken an Ämter natürlich gleich noch viel beklemmender macht, als es sein müßte wenn ich wenigstens meine Steuererklärung rechtzeitig abgeben würde. Ich glaube, dieses Thema ist das, wo ich mich am unvernünftigsten, psychotischsten und irrealistischsten von allen verhalte. Es ist auch das einzige, das mir richtig großes körperliches Unwohlsein verursacht. Ich hoffte, mit fortschreitendem Alter wird das besser, wird es aber nicht.
6. Ich habe einen inneren Kleiderschrank mit meinen Rollen angelegt, die ich einnehmen muss, wenn ich irgendwelche sozialen Verpflichtungen habe. Dadurch kann ich sehr professionell auftreten, netten und amüsanten Smalltalk führen und an mehr oder weniger offiziellen Geselligkeiten teilnehmen. Das zu kultivieren hat lange gedauert und ich bin sehr froh darüber, dass ich dadurch inzwischen Wege gefunden habe, mit Menschen in Kontakt zu kommen ohne dass ich dafür jemanden brauche, der das für mich erledigt.
7. In diesem Zusammenhang: Mein Bruder war immer der Außenminister von uns, als wir Kinder waren.
8. Ich fand Auto fahren die ersten 10 Jahre super. Auch lange Strecken. Irgendwann fand ich es mühsam. Inzwischen nervt mich schon der Gedanke daran, in ein Auto steigen zu müssen und Stunden lang nichts anderes machen zu können.
9. Ich bin ein extrem geduldiger Mensch. Außer, wenn ich warten muss ohne dass ich etwas anderes machen kann, zB in einer Schlange stehen oder wenn die U-Bahn länger als 5 Minuten braucht. Das nervt mich zum Teil so sehr, dass ich Dinge nicht tue, wenn ich mich dafür anstellen muss.
10. Eichhörnchen sind meine Glückstiere.
11. Ich habe ständig wegen irgendwas ein schlechtes Gewissen.
12. Mich ärgert nichts lange und ich denke, dass ich der am wenigsten nachtragende Mensch in meinem Umfeld bin. Ich finde auch, das ist eine super Eigenschaft und pflege sie auch, weil ich in den letzten Jahren bemerkt habe, dass mich das sehr konstruktiv und offen macht.
13. Ich kann tolle Sachen machen, wenn ich sie mit anderen zusammen tue. Für mich alleine etwas auf die Beine zu stellen fällt mir dagegen ungleich schwerer. Vielleicht liegt das daran, dass ich es liebe, alle Beteiligten glänzen zu lassen, sie ein bisschen ins Rampenlicht zu zerren und zu sehen, wie gut es ihnen tut, wenn andere toll finden, was sie machen. Für mich selbst brauche ich das nur in geringerem Maße. Ich tendiere dazu, eventuell erreichten Fame erst wieder abklingen zu lassen, bis ich mit was neuem komme.
14. Ich bin selten grundlos bösartig. Aber wenn ich Bahn fahre kaufe ich mir gerne mal extra einen McRib für die Fahrt im Großabteil.
15. Winter ist für mich die Hölle. Ich habe nichts gegen 10 Wochen Sommerhitze durchgehend und die "Zimmertemperatur" von 21 Grad ist mir zu kalt. Außerdem brauch ich Licht. Im Winter ist mir das definitiv zu wenig.
16. Ich finde mein Alter verwirrend, wenn ich länger darüber nachdenke. Ich dachte erst, dass es daran liegt, dass ich gerne jünger wäre als ich bin, aber das ist es gar nicht. Ich hab die 45 Jahre ja gelebt und mangels größerer Exzesse auch in Erinnerung, das passt also eigentlich schon. Die Probleme kommen dann, wenn ich andere Menschen treffe, bei denen der Abgleich nicht funktioniert. Oder wenn ich sehe, dass ich in der Firma einer der zehn ältesten Kollegen bin. Oder wenn ich nicht weiß, wo ich eigentlich hin will, weil ich mir nie überlegt habe was ich mache wenn ich über vierzig bin, geschweige denn fünfzig.
17. Ich bin innerlich eigentlich ständig in Tumult. Das kann sehr anstrengend sein. Inzwischen wirkt sich sozialer Kontakt aber positiv darauf aus. Das war anders zu Zeiten, in denen ich zusätzlich auch damit Probleme hatte. Dieser Aufruhr äußert sich unterschiedlich. Mal ist es eine emotionale Reaktion auf etwas worauf ich mich in dem Moment nicht einstellen konnte - das ist der Moment, in dem ich am unfähigsten bin, überhaupt irgendwie zu reagieren. Mal rasen die Gedanken in wilden Assoziationen und ineinanderwirbelnden wenn-dann-Schleifen. Da komme ich inzwischen gut raus, sobald ich die Gelegenheit habe, mit jemandem zu reden, denn das bringt den Gedankenfluss wieder auf die Spur. Unangenehm ist das dann, wenn man fünf Uhr nachts wachliegt und niemanden zum reden hat. Ansonsten springen meine Gedanken ständig zwischen tausend Themen hin und her, nehmen Geräusche, Gespräche und Beobachtungen auf. Schwierigkeiten macht das aber nur, wenn ich nichts zu tun hab - zB wenn ich in einer Schlange warten muss.
18. Das merken mir aber nur sehr wenige Menschen an.
19. Ich achte sehr auf die Privatsphäre der Menschen um mich herum.
20. Sachen im und mit dem Internet zu machen ist inzwischen die Aktivität, in die ich wahrscheinlich am wenigsten Zeit am Stück stecke. 75% davon passieren in ganz kurzen Zeiträumen, die anderenfalls durch auf irgendwas warten oder irgendwo herumsitzen verstreichen würden. Oder ich mache nebenher etwas, um Leerlauf im Hirn auszuschalten. Das letzte Mal dass ich mal länger als eine Stunde am Stück was geschrieben - oder in diesem Fall aufgenommen - habe, ist schon wieder zwei Wochen her.
So, da ein weiterer Fakt über mich der ist, dass ich niemandem auf die Nerven gehen mag, werfe ich auch nicht weiter sondern hoffe, dass Leute, die das hier lesen und auch 20 Dinge über sich schreiben möchten, das einfach tun. Oder erst noch woanders lesen. Zb hier oder hier oder dort oder da drüben.
2 Kommentare
Kommentar von: Ingo Vogelmann [Besucher]
Kommentar von: jensscholz [Mitglied]
2: Ich würde da lieber ein Tauschgeschäft vorschlagen - siehe 3.
11: Ja, daher hab ichs auch inzwischen im Griff.
14: Ich hab schon immer so ne Grundsubversivität, das ist so ein Ausdruck davon. Andere sind dann so Sachen wie die CDU-Facebookparties vor 2 Jahren.
15: Ich bin gerade sehr froh, dass ich so ein gesundes soziales Umfeld habe, daher halte ich lieber den Winter durch. Bevor ich Kinder hatte war das aber auch mein erklärtes Ziel.
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Der beste Blog-Post von dir, den ich je gelesen habe. Und Senf kann ich dazu auch abgeben.
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