Letzten Mittwoch war ich in Berlin auf dem "Meta Press Day" und habe mir angehört, wie sich Meta für die nächsten Jahre in Sachen #metaverse aufstellen will. Das war tatsächlich interessant (und kann man alles nachsehen. Hier gibts auch ein Foto, auf dem man sehen kann, dass ich tatsächlich in Innenräumen konsequent Maske trage).
Was mir als alten Internetsack aufgefallen ist war, dass ich die - und ich glaube sogar, das ist völlig Ernst gemeint - Versprechen von mehr Inklusion, mehr Freiheit und mehr konstruktiver Interaktion, die die neue (bzw. eigentlich auch nur weiterentwickelte) Internettechnik bringen soll, schon öfter gehört habe in den letzten 25 Jahren.
"Alles wird dezentral und vernetzt, alle bekommen Zugang zu Informationen und Unterhaltung bei gleichzeitiger Ermächtigung der Einzelnen, mehr Souveränität, mehr Authentizität, besserer Schutz der Privatsphäre" und so weiter sind schon die Schlagworte des allerersten Internets gewesen - bis die Telkos es zentralisiert und diese bunte, vielmaschige Infrastruktur zu "Datenautobahnen" gemacht haben.
Und dann waren es dieselben Schlagworte für die sozialen Medien. - bis die Major Player, und allen voran Facebook, es zentralisiert und alle Vernetzungsoptionen gekappt haben.
Ich bin nicht gegen das Metaverse, ich glaube aber nicht, dass es sich anders entwickeln wird: Es wird gute technische Ideen geben, coolen Scheiß und super kreative Menschen hervorbringen. Es wird Kulturen und Subkulturen zusammenbringen und all das tun, was auch schon die vorigen Iterationen des Internets und seiner Technik hervorgebracht haben. Aber die Vorstellung, dass ein neuer/weiterentwickelter Satz technischer Standards irgendwie Menschen besser machen würde ist magisches Denken und davon sollten wir uns beim dritten mal vielleicht auch einfach mal verabschieden.