Die Hauptargumentation von Egoisten - egal ob es gegen Impfung, Klimarettung, Aufnahme von Flüchtenden, Verbesserung der Situation von weniger Privilegierten usw. geht - ist immer "das löst das Problem ja nicht, also lehne ich es ab.", also ein "ganz oder garnicht", bei Themen, wo eigentlich alles, was mehr ist als "garnichts" tun die Situation aller Menschen mittelfristig verbessern würde, auch wenn es die individuelle Situation kurzfristig etwas unangenehmer macht.
Daher ist dieses Argument selbstverständlich nur ein Trick, denn das sind Themen, bei denen die Lösung das Durchlaufen eines Prozesses ist. Und wenn den genügend Menschen mitmachen, können sie sich ganz ohne Unannehmlichkeiten einfach mittreiben lassen. Allerdings wird ihnen ja vorgeworfen, sie seien Egoisten und daher brauchen sie ein Rechtfertigung, und das ist eben die genannte.
Das wissen die auch, denn sie finden durchaus richtig, dass Geschirr gespült werden muss, obwohl es morgen wieder dreckig ist. Es geht ihnen aber darum, dass der Teil dieser Prozesse nicht zustande kommt, an dem sie mit Spülen dran sind. Denn eigentlich haben sie nur keine Lust auf Spülen. Sie sagen, "es lohnt sich nicht, solange es kein selbst spülendes Geschirr gibt", lachen dann die aus, die ihren Dreck mitspülen (zB in Form der Lachsmileys unter Meldungen über neue Umweltschäden) und jammern lauthals, Spülaufforderungen beschneide ihre Freiheit, und Spülpflicht ist Diktatur, weil alle es ja nur genauso machen müssten wie sie.
Und damit sie diese recht einfach zu durchschauende kognitive Dissonanz aufrecht halten können, tösen sie jetzt jeden Samstag zur Selbstbestätigung bei uns vor den Haus vorbei und fühlen sich ganz großartig rebellisch. Diese wohlstandsverwahrlosten Pinscher.