Meine Tante ist gestorben. Sie wollte das auch, es ist in Ordnung. Sie hat ein hartes Leben gehabt, bis sie - sehr spät - ihre allererste Jugendliebe geheiratet hat (etwas, was sehr wenigen Menschen vergönnt ist und sie sehr glücklich gemacht hat). Obwohl sie so eine gewisse preussische Distanz hatte erlebte ich sie immer großzügig, geduldig und mit einem spöttischen, aber immer wohlwollenden Humor. Ich habe sie als Kind sehr oft und immer gerne besucht, obwohl sie eigentlich gar nicht so richtig "mit Kindern umgehen" konnte. Aber sie hat uns immer Ernst genommen, war immer ehrlich interessiert und das ist etwas, was einem als Kind vielleicht nicht bewusst ist, man aber eben doch irgendwie bemerkt.
Ihre große Liebe starb vor einigen Jahren. Seitdem wartete sie - nicht gerade geduldig - darauf, ihm folgen zu können. Sie rauchte. Immer. Und auch in den Jahren, in dem sie mehr Zeit in Lungenkliniken verbrachte als zu Hause.
Ich war heute morgen, als mein Vater mir die Nachricht überbrachte, ruhig und unaufgeregt, aber als wir aufgelegt hatten brach ich in Tränen aus - da war plötzlich ein Gefühlsschwall, der mich völlig überraschte. Sie wollte seit Jahren weg, hat sich eigentlich schon längst verabschiedet. Es war erwartbar. Und doch musste ich mich hinsetzen und weinen. Mir fiel in dem Moment alles auf einmal ein, wie sehr ich sie bewundere für ihre Klarheit, ihre Ernsthaftigkeit, dafür, wie sie sich wohl irgendwann einmal entschieden hatte, kompromisslos ihren Weg zu gehen und damit so glücklich wurde, wie sehr wenige Menschen es werden können und was sie völlig im Stillen und ganz für sich zu genießen schien. Mir fiel ein, daß und warum ich so gerne Zeit bei ihr verbrachte, als wir Kinder waren.
Ich lasse den ganzen Tag schon Musik laufen, die vor allem eins tut: Das Leben lieben und feiern. Es ist sicher nicht ihre Musik, aber sie würde sich die Idee anhören, sehr gut finden und dabei gemütlich eine Zigarette rauchen.
Auf Wiedersehen, Tante Heide.
Hier die Titel der Links von oben nochmal in einer Liste:
Karl X Johan - Flames (dir. cut)
Happy as can be - Cut off your hands
Oh No Ono - The Tea Party
This is for you - David Dunn
Poppy Fields - Lux Lisbon
Help, I'm Alive - Metric
Lower your eyelids to die with the sun
Gogol Bordello - Start Wearing Purple
Les Enfants du Paradis - world's end girlfriend
Wake up - Arcade Fire & David Bowie
The ship song - Camille O'Sullivan
Wenn ihr Musik habt, die ich hier anlegen könnte, bitte her damit.
UPDATE: Comedy Central obviously took back the blocking and the Videostream is available again as before. So, it's not necessary anymore to tweak it. Yay!
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I regularily watched the Daily Show on it's homepage. This seems to be over, because obviously Comedy Central blocks the video stream to visitors from outside the USA.
I could, of course, use an IP-proxy, VPN or another kind of technical workaround that helps to circumvent regional blocking. But why should i, when there is an even easier way that just needs 2 minutes of preparation and 1 minute to change the videostream i want to watch next?
Today i wondered, why i could see featured videos, that are embedded on the official Facebook-Page, so i tried to do the same thing: embed a video to my homepage. And what happened? It worked just fine:
All you need to see the stream again from a file your desktop is:
1. Copy this snippet of code to a textfile in an editor
(or just download this file where i already put it in):
<html><body><object width="450" height="310"
data="http://media.mtvnservices.com/mgid:cms:item:comedycentral.com:373351" type="application/x-shockwave-flash">
<param name="src"
value="http://media.mtvnservices.com/mgid:cms:item:comedycentral.com:373351" />
<param name="allowfullscreen" value="true" />
</object></body></html>
2. Get to the Daily Show homepage, open the page with the stream you want to watch and klick on "view sourcecode" in your browser-menu or by a right mouseklick. Search for the string "item:thedailyshow.com:" or "item:comedycentral.com:" and copy the number behind it (in the example above it's "373351").
3. Exchange the number 373351 of the snippet with the number you got from the page with copy and paste (two times). Save the textfile with the ending .html instead of .txt.
4. Doublecklick on the file. It should open in your browser, the stream starts and you can watch the episode exactly as you did before (you can even use the fullscreen-button).
This works of course as well with IDs that you find on the Colbert Report pages.
Or - this comes from @chrisschmitz and works fine with Crome-Browsers (and others too, i guess) - you just open this URL and paste the number at the end of the URL that is marked bold here:
"...item:comedycentral.com:373351"
Oh, and Comedy Central: Suckers!
Bis vorhin bestand meine Woche darin, eine echt anstrengende Arbeitswoche zu haben, mir endlich mal Dr. Who anzusehen und die großen politischen Umwälzungen im nahen Osten zu verfolgen.
Dann folgte ich eine Link von Anke zur Webseite der Fotografin Darcy Padilla, die seit 1993 über 18 Jahre das Leben von Julie dokumentierte, einer Frau von der - hätte sie das nicht getan - kein Mensch jemals etwas erfahren hätte. Ihre ursprüngliche Motivation war eine Dokumentation über das Leben mit AIDS und in Armut, am Ende wurde es sehr viel mehr.
Sie schreibt:
The purpose of the project is to take the disparate arguments about welfare, poverty, family rights, AIDS, drug and sexual abuse by looking at one person’s life, Julie.
My hopes for the project is not to just tell her story for us to understand but for Rachael, Tommy, Jordan, Ryan, Zach, and Elyssa to hear, someday.
Julie’s story matters and should make a difference to us the viewer in our understanding of the fractured world that many poor people struggle to exist in.
As a friend said, "I realize this type of story plays out constantly in the world for many, many families. The pieces slip away or no one cares to remember the details. We see the summation of cause and effect in a homeless face on the street every day. It can be too complicated, uncomfortable and painful to ask why."
I hope you can’t stop thinking about Julie’s story, I hope it makes you feel. I hope it makes you look at the world differently.
Wir filtern so vieles aus unserem Leben heraus, wir schauen weg und verstecken die tragischen Schicksale der Menschen, an denen wir jeden Tag vorbeilaufen hinter Statistiken und in Verwaltungsprozessen. Zum Teil ist das ja auch wichtig: Für uns persönlich, um nicht einfach zu verzweifeln, um weitermachen zu können und um die nicht aus den Augen zu verlieren, für die man zuerst verantwortlich ist. Auch darum, weil man glücklich sein möchte, Quatsch machen will, eben sein eigenes Leben lebt.
Aber manchmal muss man den Filter wegnehmen und direkt auf diese eine Person schauen. Auf ihr Leben ohne den Schleier aus Statistiken, Studien und anderen relativierenden Abstandshaltern. Man muss traurig werden darüber, was genau diesem einen Menschen über fast zwanzig Jahre alles passiert, muss nachfühlen, wie ein langes, immer währendes scheitern ist. Man muss spüren, wie es ist, so tief am Boden zu sein, dass man nie wieder hoch kommen wird. Man muss sich verletzen lassen.
Es immunisiert gegen Teilnahmslosigkeit und Arroganz. Der Filter wird natürlich wieder installiert, aber wenn dieses Projekt dafür sorgt, dass man nicht vergisst, dass hinter dem Filter Menschen leben, dann ist das eine wichtige und heilsame Erkenntnis.
Der als "Tsunami" angekündigte Report ist nun da und Himmel, bin ich... ein wenig irritiert über den kaum gestiegenen Wasserpegel. Denn es geht eigentlich nur um eine altbekannte, auch schon mehrfach diskutierte und durchaus verurteilungswürdige (jedoch in der Auswirkung für den normalen Internetnutzer eher schwer überschätzte) Spielart von SEO-Spammerei. Ja, dass das passiert ist doof und die Blogger die da mitmachen sind Trottel. Es ist auch gut, dass sowas rauskommt. Aber die Art und Weise ist echt kontraproduktiv, weil die ganzen SEO-Deppen jetzt natürlich auf der Kritik am hyperventilierten Möchtegernkandal trittbrettfahren.
Der Artikel hätte - ohne den aufgeblasenen Hype - eine interessante Ergänzung zu den bestehenden Diskussionen und Informationsständen sein können. Es gibt ein paar neue Erkenntnisse über das wie und wer, das wahrscheinlich jedem, der so ein bisschen die Augen und Ohren offen hat und die Art kennt, wie manche im Netz versuchen, ihre Geschäfte zu machen, ihre Vermutungen konkretisiert und bestätigt hat.
So aber wird der Tsunami als Thema in meiner re-publica Session "DAS ENDE DER WELT!!!EINS!!ELF!" auftauchen, falls sie angenommen wird.
Und Felix hat den ganzen Rest gesagt, den man dazu vielleicht noch sagen kann. meh.
Update: Okay, man kann doch noch ein bisschen mehr dazu sagen.
Ich hab ja letzte Woche "Tron: Legacy" gesehen. Ich wollte danach eigentlich nicht mehr drüber nachdenken, wie ich ihn finde - was ich aber nicht durchhalte. Ich bekomme ihn einfach nicht aus dem Kopf. Nicht weil er so toll war. Leider.
Eigentlich war er schlecht. Unsagbar schlecht. aber das will ich nicht, ich will - und ich wollte das schon die ganze Zeit, die ich im Kino sass - dass er ein Erlebnis ist. Dass es dem Original gerecht sein würde. Ich wollte eine intelligente Story, sympathisch unperfekte Charaktere, gute Gags, eine spannende Metapher zur vernetzten und von der Technik so abhängigen Informationsgesellschaft, ich wollte eine andere Welt sehen. Ich wollte dem Film - nachdem mir klar war, dass er nicht einmal ansatzweise auch nur irgendetwas davon hinbekommen würde - zu Gute halten, dass er es wenigstens versuchte. Denn zumindest das tat er. Die Referenzen waren viele und sie waren auch sehr liebevoll integriert. Um so mehr jedoch tut es weh, diesen Film nicht gut finden zu können.
Der Soundtrack ist grandios. Die Bilder, die Kostüme, die Sets, das 3D, die Game- und Lightcyclesszenen, der Carrier, Jeff Bridges... weit vor allem Jeff Bridges... alles war cool, im Rahmen des Films stimmig und alles war extrem stylish. Aber was ist denn nur verdammt nochmal mit der Story passiert? Da stimmte nichts, es gab keine schlüssige Motivation, keinen Grund für rein gar nichts, was auch nur irgendeine Person in diesem Film an irgendeiner Stelle und zu irgendeinem Zeitpunkt tut. Es gibt eigentlich keine Gefahr, es gibt keine echte Aufgabe, es gibt keinen Grund warum Jeff Bridges Charakter nicht einfach schon direkt am Anfang das tut, womit er am Ende den Reset bewirkt - überhaupt: Filme mit Reset sind das lameste was es gibt (okay, Prequels sind noch lamer).
Es gibt kaum Protagonisten. Es gibt keine "Welt" - nur exakt die Bühne, die uns die Leinwand zeigt und die nötig ist, das bisschen Handlung zu beherbergen. Die paar Figuren, die mehr als zwei wichtige Sätze sprechen, kann man an einer Hand abzählen, was das ganze endgültig zu einem Kammerspiel macht. Wo ist denn die Computerwelt? Wo die Abermillionen Programme, die riesigen Server-Städte mit ihren vielen IO-Towers die sogar im ersten Film am Horizont zu sehen waren und dem Zuschauer glaubhaft vermittelten, dass man hier nur einen winzigen Ausschnitt eines viel größeren Universums zu sehen bekommt?
Ich dachte schon während des Films, dass ich mir den nicht noch einmal ansehen werde, weil ich sonst merke wie schlecht er wirklich ist. So habe ich nun eine irgendwie wehmütige und wohlwollende Erinnerung an eine letztlich doch noch wohlige Atmosphäre. Ich höre grade - auch in diesem Moment - den wirklich tollen Soundtrack, der geradezu ideal als Hintergrundmusik fürs unterwegs sein geeignet ist. Ich freue mich, dass der als Heiliger inszenierte Jeff Bridges unglaublich cool aussah. Und ich versuche, zumindest ab jetzt, wo ich meinen Frust mal weggeschrieben habe, nicht weiter drüber nachzudenken, wie leicht dieser Film hätte großartig sein können - ich will am Ende einfach nicht so abgrundtief enttäuscht sein wie ich es objektiv gesehen eigentlich sein müsste.
Ich komme natürlich auch dieses Jahr wieder aufs Klassentreffen zur re-publica. Ob ich auch wieder im Programm stehe ist aber noch nicht raus. Ich hab aber wieder was eingereicht und diesmal ist es zum Glück nicht dieselbe Idee wie die von Felix, wie uns das ja letztes Jahr passiert ist. Wobei Felix auch diesmal etwas Pech hat, denn seine Idee tauchte nun auch schon wieder woanders auf...
Aber zurück zu meiner Einreichung. Auch dieses Jahr will ich mit verschiedenen VertreterInnen der Bloggerzunft - ich wünsch mir ja eigentlich, dass auch alle wieder mitmachen, die letztes Jahr dabei waren (und hurra, Caro hat im Prinzip schon zugesagt) - eine Art Jam-Session machen, diesmal allerdings mit einem etwas ernsthafteren Hintergrund:
"DAS ENDE DER WELT !!!!EINS!ELF!!!!!" - "Schon wieder?"
Das Internet und die Menschen, die es nutzen scheinen ständig in höchster Lebensgefahr zu sein, zumindest wenn man der Empörung, den Shitstorms und den Ängsten glaubt, die durch Blogs, Foren und Communities gehen, sobald mal irgendwo ein Problem auftaucht. Wir wollen mal all diese schrecklichen Themen, die da so durch die Netzwelt geistern (und geisterten) und drauf abklopfen, was denn wirklich dran ist: Ist denn wirklich so oft Weltuntergang?
Ob es Blogger an den Kragen geht (z.B. aktuell Nerdcore), die Vorratsdatenspeicherung uns in Orwell-Staatsbürger verwandelt, die Musikindustrie Gesetze diktiert die uns das Internet wegnehmen kann, ob die Aufhebung der Netzneutralität das Internet in ein Corporate-Web verwandelt, was Streetview eigentlich schlimmes tut bzw. die Verweigerung davon, ob der "Kontrollverlust" wirlich so groß ist oder die angeblich so sorglose Jugend gehirngewaschen und internetsüchtig in ihren Zimmern versauert, ob die allgegenwärtige Schleichwerbung und andere schrecklich bösen Manipulationsversuche (Bahn, Atomlobby,..) so super funktionieren... all das wollen wir einem Reality Check unterziehen.
Die These wäre: Die Menschen sind gar nicht so manipulierbar. Sie geben Freiheiten nicht leichtfertig auf. Wenn man jedoch ständig Weltuntergang schreit und am Ende gar nichts schlimmes passiert (sondern im Gegenteil recht schnell sogar jede Menge gute Aktionen und Reaktionen erfolgen) hört man irgendwann nicht mehr drauf, wenn wirklich mal höchster Alarm angesagt ist.
Wir würden also gern einerseits mal an konkreten Beispielen klären, dass die Menschen schon nicht so doof sind, Freiheiten die sie haben für ne billige Bratwurst abzugeben, sich von jedem dahergelaufenen PR-Berater verarschen zu lassen oder sonstwie wehrlos alles über sich ergehen lassen. Es gibt AktivistInnen, HackerInnen, Leute, die sich interessieren, spenden, usw... Für so viele Probleme finden sich schneller Hacks, Lösungen, Workarounds, Klagen beim BVG usw. so dass man eigentlich nicht jedesmal "O GOTT! WIR WERDEN ALLE STERBEN!" schreien müsste.
Wir hätten gern ein souveräneres Netz, eins mit Selbstbewusstsen und Selbstvertrauen, denn eigentlich sind "wir Netzbewohner" besser organisiert, schneller, technisch versierter, besser und schneller informiert als jeder, der versucht, es auf eine Weise zu verändern, wie "wir" es nicht wollen. Ich fände so ne art 'call for sanity' ganz prima, weil ja sonst irgendwann keiner mehr ein Problem ernst nimmt.
Das würden wir auch wieder mit wechselnden Themen von Ernsthaft bis eigentlich Pillepalle so unterhaltsam machen wie letztes Jahr unsere Session darüber, was am Internet alles Scheiße ist.
Wovor wir alle Angst haben - und zwar zu Recht haben müssen, denn der Sturz, den der Verlust seines Arbeitsplatzes für einen Menschen in Deutschland hat ist so real wie fatal - beschreibt Frau Fragmente in ihrem heutigen Blogeintrag:
... Die Novembertage reihen sich leer aneinander, leer bleibt auch mein Briefkasten. Meine Welt schrumpft, wird zu einer Welt voller Geräusche – das Klingeln des Briefträgers, das Klackern der Briefkastenschlitze – und voller Lärm. Unter mir die Alkoholikerin, ihr Fernseher läuft die ganze Nacht. Neben mir ein Neunzehnjähriger, der gerade sein erstes HipHop-Album aufnimmt. Seine Beats, die mich nachts um zwei aus dem Schlaf reißen, verderben mir die Tage. Aber ich glaube ja, dass ein neuer Job, ein Umzug, ein gutes Gehalt, eine andere Wohnung nur noch kurze Zeit, allerhöchstens ein paar Wochen entfernt sind, jeden Tag kann eine Einladung zum Vorstellungsgespräch im Briefkasten sein. Was aber im Briefkasten liegt, das ist Post von der Bank. Lastschriften sind geplatzt, weil die Bank mir den Dispo gestrichen hat, dafür gibt es übrigens keinen Brief, das passiert einfach so, wieder was gelernt. Ein fallender Dominostein: die Kreditkartenabrechnung kann nicht abgebucht werden, die Kreditkarte wird gesperrt, Amazon storniert alle Bestellungen, darunter auch das Weihnachtsgeschenk für die beste Freundin. Ich zaubere von irgendwoher ein paar Hundert Euro, und fühle mich arm, arm an Möglichkeiten, unfrei...
Unsere Gesellschaft (und wir selbst auch) definiert unseren und den Wert anderer Menschen in allererster Linie darüber, welchen Arbeitsplatz wir haben. Das ist das Hauptkriterium, von dem abhängt, wie wir leben können und wie wir leben dürfen! Wie unglaublich irre ist das eigentlich? Was ist das denn für ein Kriterium?
Es gibt in dieser Gesellschaft keinen schlimmeren, keinen gefährlicheren Absturz, als den, der unweigerlich folgt wenn wir unseren Arbeitsplatz verlieren. Wir verlieren dann nach und nach alles: Geld, Achtung (auch die vor uns selbst), Selbstvertrauen, ein unglaublich großes Stück unserer Teilhabe an der Gesellschaft, ein großes Stück unseres Freundeskreises und am Ende unsere Energie, Lebensfreude, Gesundheit. Und das einzig, weil wir nicht in der Lage sind, unsere Arbeitskraft gegen Geld einzutauschen.
Sich davon freizumachen ist nahezu unmöglich, denn das sind sehr reale Gefahren, der Sturz ist echt, das Konto irgendwann leer und alle utopische Theorie nutzlos, sobald das Teilnehmen am Leben in Deutschland schlicht nicht mehr bezahlbar ist. Eine wirklich alternative und dennoch gute Daseinsform zu finden ist für die meisten Menschen in dieser Situation illusorisch, die es schaffen sind die Ausnahmen.
Viele unserer virtuellen Probleme sind dagegen ein Witz. Womit ich nicht sagen möchte, dass man sich um die nicht mehr kümmern muss, aber einen Moment zum reality check hin und wieder einzulegen schadet auch nicht.
Wir haben einen Spaziergang am überfluteten Rheinufer gleich bei mir die Straße runter gemacht...
Oder auch bei Youtube.